Montag, 15.12.2025

Inflationsrate bleibt stabil: Verbraucherpreise in Deutschland im November 2025 bei 2,3 Prozent

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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im November 2025 auf Jahressicht bei 2,3 Prozent. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise um 0,2 Prozent. Für den harmonisierten Verbraucherpreisindex, der für die Eurozone verwendet wird, meldet das Statistische Bundesamt einen Anstieg von 2,6 Prozent zum Vorjahresmonat und einen Rückgang von 0,5 Prozent zum Vormonat.

Wichtige Treiber und Gegenkräfte

Das Statistische Bundesamt bewertet die Preisentwicklung zum Jahresende als vorerst stabilisiert. Die Behörde hebt hervor, dass Dienstleistungen weiterhin deutlich teurer geworden sind und damit die Inflationsrate erhöhten. Dämpfend wirkten im November vor allem die Preisentwicklungen bei Energie und Nahrungsmitteln.

Bei Energie insgesamt fiel der Preis gegenüber dem Vorjahresmonat leicht, um 0,1 Prozent. Haushaltsenergie verbilligte sich im Jahresvergleich um 1,2 Prozent. Strom wurde 1,5 Prozent günstiger und Fernwärme 0,7 Prozent. Dagegen verteuerten sich leichtes Heizöl um 2,4 Prozent und Erdgas um 0,5 Prozent. Die Kraftstoffpreise lagen 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 1,2 Prozent. Stark teurer wurden Zucker, Marmelade und andere Süßwaren mit plus 9,0 Prozent, darunter Schokolade mit plus 19,4 Prozent. Fleisch und Fleischwaren verteuerten sich um 4,2 Prozent, wobei Rind und Kalbfleisch besonders stark zunahmen. Zugleich gab es deutliche Rückgänge etwa bei Speisefetten und Speiseölen mit minus 14,8 Prozent, darunter Butter minus 22,0 Prozent und Olivenöl minus 17,4 Prozent. Frisches Gemüse war 4,2 Prozent günstiger, Kartoffeln kosteten 13,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Dienstleistungen und Kerninflation

Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Besonders stark teurer wurden Beförderungsleistungen im Schienenverkehr mit 11,9 Prozent sowie kombinierte Personenbeförderung mit 11,4 Prozent. Weitere größere Zuwächse gab es bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen, bei Pauschalreisen und bei Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr. Ebenfalls wirkten sich höhere Preise für stationäre Gesundheitsleistungen, Wartung und Reparatur von Fahrzeugen sowie Gaststättendienstleistungen auf die Gesamtentwicklung aus. Telekommunikationsdienstleistungen waren eine der wenigen Dienstleistungsgruppen mit sinkenden Preisen.

Die sogenannte Kerninflation, also die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, lag im November bei 2,7 Prozent nach 2,8 Prozent im Oktober. Die Inflationsrate ohne Energie betrug 2,5 Prozent und blieb damit auf dem Niveau des Vormonats. Diese Kennzahlen zeigen, dass die Teuerung in anderen wichtigen Bereichen weiterhin über dem Durchschnitt lag.

Waren, Monatsverlauf und methodische Hinweise

Waren insgesamt verteuerten sich im Jahresvergleich um 1,1 Prozent. Verbrauchsgüter lagen 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau, Gebrauchsgüter erhöhten sich um 0,6 Prozent. Unter den Waren fielen alkoholfreie Getränke mit plus 6,4 Prozent auf, wobei Kaffee und ähnliche Produkte deutlich teurer wurden. Gebrauchte Pkws und Tabakwaren verzeichneten ebenfalls spürbare Preisanstiege. Rückgänge gab es unter anderem bei Haushaltsgeräten sowie bei Geräten der Informationsverarbeitung und Telefonen mit jeweils 2,7 Prozent.

Auf Monatsbasis sanken die Verbraucherpreise im November saisonbedingt um 0,2 Prozent. Stark fielen die Preise für Flugtickets und Pauschalreisen. Innerhalb eines Monats blieben Nahrungsmittel insgesamt stabil. Butterpreise gaben im November nochmals nach, ebenso sanken Schokoladenpreise leicht. Die Energiepreise stiegen gegenüber Oktober leicht, vor allem weil leichtes Heizöl teurer wurde.

Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass sich Verbraucherpreisindex und harmonisierter Verbraucherpreisindex in Erfassungsbereich, Methodik und Gewichtung unterscheiden. Der harmonisierte Index dient der Geldpolitik in der Eurozone. Detaillierte Tabellen und weiterführende Instrumente wie ein persönlicher Inflationsrechner sowie das Preis Kaleidoskop sind im Datenangebot des Amtes verfügbar. Vorläufige Eurozonenwerte veröffentlicht die europäische Statistikbehörde Eurostat.

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