Sonntag, 07.12.2025

Zierpflanzenanbau 2025 schrumpft weiter: Betriebe und Flächen deutlich zurück, Nordrhein-Westfalen führt

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Im Jahr 2025 wurden in Deutschland 2 821 Gartenbaubetriebe auf einer Grundfläche von rund 5 760 Hektar Blumen und Zierpflanzen angebaut. Das Statistische Bundesamt verzeichnet damit gegenüber der letzten Erhebung 2021 einen Rückgang der Betriebe um 9,7 Prozent und eine Verringerung der Fläche um 8,1 Prozent. Gegenüber 2017 sind die Zahlen noch deutlicher gesunken.

Kernzahlen und Entwicklung

Die Zahl der Zierpflanzenproduzenten lag 2025 um 302 Betriebe niedriger als 2021. Im Vergleich zur Erhebung 2017 ist die Zahl der Betriebe um 23,1 Prozent oder 847 Einheiten zurückgegangen. Auch die bewirtschaftete Grundfläche hat gegenüber 2017 um 12,6 Prozent oder 830 Hektar abgenommen.

Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum von Juli 2024 bis Juni 2025. Dabei unterscheidet das Amt zwischen Grundfläche und Anbaufläche. Grundflächen umfassen alle zum Erhebungszeitpunkt vorhandenen Flächen, die überwiegend für den Zierpflanzenbau genutzt werden. Mehrfachnutzungen werden bei der Anbaufläche berücksichtigt, bei der dieselbe Fläche für verschiedene Ernten mehrmals gezählt wird.

Regionale Verteilung und Schutzstrukturen

Nordrhein-Westfalen ist mit nahezu der Hälfte der Grundfläche das mit Abstand wichtigste Anbaugebiet. Dort entfielen 47,4 Prozent der gesamten Zierpflanzenfläche, das sind 2 730 Hektar. Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg kommen zusammen auf weitere 33,4 Prozent der Fläche, das entspricht mehr als 1 920 Hektar.

Unter Gewächshäusern und anderen hohen begehbaren Schutzabdeckungen standen 1 420 Hektar, also fast ein Viertel der Gesamtfläche. Von diesen Flächen wurden 54,7 Prozent zumindest einmal im Erhebungszeitraum beheizt. Das sind 770 Hektar mit Heiznutzung zwischen Juli 2024 und Juni 2025.

Produktgruppen: Beet- und Balkonpflanzen, Zimmerpflanzen, Schnittblumen

Bei Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden meldeten 1 939 Betriebe Produktionszahlen. Insgesamt wurden mehr als 866 Millionen verkaufsfertige Pflanzen erzeugt. Das entspricht einem Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber 2020/2021, liegt aber 12,0 Prozent unter dem Niveau von 2016/2017.

Als mengenmäßig wichtigste Produkte gelten Veilchen inklusive Stiefmütterchen und Besenheide mit jeweils rund 136 Millionen Stück. Gegenüber 2020/2021 stieg die Produktion von Veilchen um 7,2 Prozent und die von Besenheide um 37,2 Prozent. Stauden wurden mit 117 Millionen Stück ausgewiesen, Geranien mit 78 Millionen und Primeln mit 61 Millionen Stück.

Die Erzeugung von Zimmerpflanzen wurde von 1 016 Betrieben gemeldet. Die produzierte Menge von rund 86 Millionen verkaufsfertigen Zimmerpflanzen lag 21,1 Prozent unter dem Wert von 2020/2021 und 8,6 Prozent unter dem Stand von 2016/2017. Weihnachtssterne blieben mit etwa 18 Millionen Stück das mengenmäßig größte Segment, gefolgt von Kakteen sowie Grün- und Blattpflanzen mit 13 Millionen und Alpenveilchen mit 10 Millionen Stück.

In der Schnittblumenproduktion waren 1 282 Betriebe aktiv. Die dafür genutzte Anbaufläche betrug 2 420 Hektar und sank damit um 14,0 Prozent gegenüber 2020/2021. Im Vergleich zu 2016/2017 verringerte sich die Schnittblumenfläche um 22,1 Prozent.

Die überwiegende Mehrheit der Schnittblumenfläche lag im Freiland: 93,1 Prozent beziehungsweise 2 250 Hektar. Im Freiland dominierten Sommerblumen und Schnittstauden mit 610 Hektar sowie Gehölze zum Grün-, Blüten- und Fruchtschnitt mit 460 Hektar. Unter hohen Schutzabdeckungen nahm der Rosenanbau mit 61 Hektar die größte Fläche ein, gefolgt von Sommerblumen und Schnittstauden mit 28 Hektar.

Methodische Hinweise

Die Zierpflanzenerhebung wird in der Regel alle vier Jahre durchgeführt. Weitere Details und tabellarische Auswertungen veröffentlicht das Statistische Bundesamt in seiner Datenbank und in einem ausführlichen Bericht zur Allgemeinen Zierpflanzenerhebung 2025.

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