Mittwoch, 10.12.2025

Studie: US Zölle belasten vor allem industrielle Standorte in Deutschland

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Eine Auswertung des ifo Instituts zeigt, dass die von den Vereinigten Staaten verhängten Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Waren aus der Europäischen Union regional sehr unterschiedliche Effekte auf die deutsche Wirtschaft haben. Demnach sind vor allem kreisangehörige und kreisfreie Zentren mit hoher Industriepräsenz betroffen, während einige Dienstleistungsregionen leichte Zuwächse verzeichnen.

Deutliche Belastungen in Industriezentren

Besonders hohe Wertschöpfungsverluste prognostiziert die Studie für Regionen mit starker Produktion in Bereichen wie Fahrzeugbau und Metallerzeugung. Am stärksten zurückgeht die Wertschöpfung nach den Berechnungen in Salzgitter mit einem Rückgang um 1,16 Prozent, gefolgt von Dingolfing Landau mit 1,08 Prozent, Wolfsburg mit 1,06 Prozent, Böblingen mit 1,05 Prozent und Ingolstadt mit 0,98 Prozent.

Einige Regionen verzeichnen leichte Zuwächse

Demgegenüber stehen Kommunen mit einem größeren Anteil an Dienstleistungen, die laut Studie moderate positive Effekte melden. Potsdam weist demnach einen Zuwachs der Wertschöpfung um 0,23 Prozent auf, der Main Taunus Kreis kommt auf 0,22 Prozent, Cottbus auf 0,18 Prozent und Bonn auf 0,17 Prozent.

Wirtschaftsstruktur erklärt regionale Unterschiede

Nach Einschätzung der ifo Forscher ergeben sich die regionalen Differenzen vor allem aus der lokalen Wirtschaftsstruktur. Dienstleister könnten vielerorts Marktanteile gewinnen, während das Verarbeitende Gewerbe in einzelnen Kreisen erhebliche Verluste erleidet. Der Leiter der ifo Niederlassung Dresden, Marcel Thum, hebt das Gefälle zwischen Nord und Süd hervor und weist darauf hin, dass Potsdam leichte Gewinne verzeichnet, Industriezentren wie Salzgitter, Dingolfing Landau, Wolfsburg und Ingolstadt dagegen empfindliche Einbußen drohen.

Robert Lehmann von der ifo Niederlassung Dresden ergänzt, dass diese Dynamik mittelfristig zu einer Verschiebung der Wirtschaftsaktivitäten von der Industrie hin zu Dienstleistungen führen könne. Die Zölle könnten damit nicht nur kurzfristige Umsatz- und Produktionsverluste bewirken, sondern auch längerfristige Strukturveränderungen in den betroffenen Regionen begünstigen.

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