Sonntag, 07.12.2025

Autoindustrie: Geschäftsklima bricht ein, Erwartungen drehen ins Negative

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Das ifo Institut meldet einen deutlichen Einbruch des Geschäftsklimas in der deutschen Autoindustrie im November. Nach dem Anstieg im Oktober gibt es vor allem bei den Erwartungen einen starken Rückschlag. Zugleich mehren sich Berichte über Engpässe bei Vorprodukten, unter anderem bei Halbleitern.

Rückgang des Geschäftsklimas

Der ifo Geschäftsklimaindex für die Autoindustrie fiel im November auf Minus 20,0 Punkte. Im Oktober hatte der Index noch Minus 13,4 Punkte betragen. Die Verschlechterung ist laut ifo vor allem auf deutlich pessimistischere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen.

Die Firmen bewerteten ihre aktuelle Lage im November geringfügig besser als im Vormonat, der Lageindikator stieg auf Minus 17,0 Punkte nach Minus 21,7 Punkten im Oktober. Die Erwartungen hingegen drehten stark ins Negative: Der Erwartungsindikator sank auf Minus 23,0 Punkte nach Minus 4,6 Punkten im Oktober. Die Oktoberwerte sind saisonbereinigt.

Zulieferprobleme und Exportperspektiven

Die Umfrage zeigt zunehmend Probleme bei der Versorgung mit Vorprodukten. 11,2 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, Schwierigkeiten zu haben, die für die Produktion notwendigen Materialien zu beschaffen. Im Oktober lag dieser Anteil bei 5,5 Prozent. ifo-Leiter der Umfragen Klaus Wohlrabe betonte, dass fehlende Halbleiter die bereits schwierige Lage in der Industrie verschärfen.

Auch die Exporterwartungen fielen deutlich. Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen keine neuen Impulse aus dem Ausland; der Exporterwartungsindikator sank auf Minus 8,7 Punkte nach plus 15,7 Punkten im Oktober. Damit geben die Firmen ihre im Vormonat noch positive Perspektive auf.

Auftragslage stabil bis leicht verbessert

Die Beurteilung des Auftragsbestands verbesserte sich im November leicht gegenüber dem Vormonat. Nach amtlichen Daten stabilisierten sich die Auftragseingänge bis September 2025; die Bestellungen aus dem Euroraum legten zwischen Januar und September 2025 sogar deutlich zu. Trotz dieser Entwicklung blicken die Unternehmen angesichts der schwachen Erwartungen und der Lieferengpässe verhaltener auf die kommenden Monate.

ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl fährte das Auf und Ab im Geschäftsklima auf eine wachsende wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland und weltweit zurück. Diese Unsicherheit trage zur Zurückhaltung bei Investitionen und zur Verschiebung der Marktprognosen bei.

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